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Der Orden


I. Die Cruzios

1131 wurde in Coimbra/ Portugal auf Initiative von Dom Tello, Archidiakon der Diözese, das Kloster Santa Cruz (vom Heiligen Kreuz) gegründet. Bei einem mehrjährigen Aufenthalt im Heiligen Land, der bereits zwanzig Jahre früher stattfand, hatte sich Dom Tello zu dieser Gründung inspirieren lassen. Er musste seinen Bischof begleiten und suchte bei dieser Gelegenheit im Heiligen Land nach der ursprünglichen Lebensweise der Apostel und Jünger des Herrn, um nach diesem Vorbild den Klerus von Coimbra zu reformieren.


Am 24. Februar 1132 legten in Santa Cruz zwölf Priester in die Hände des Bischofs von Coimbra die feierlichen Gelübde ab und begannen nach der Regel des hl. Augustinus ihr gemeinschaftliches Leben. Schon im Jahre 1135 gewährte Papst Innozenz II. dieser Gemeinschaft die päpstliche Anerkennung als Orden. Bald darauf, am 9. September 1135 starb Dom Tello.


Inspiriert durch die Begegnung mit den Heiligen Stätten des Leidens, Sterbens und der Auferstehung unseres Erlösers, gaben die Gründer von Santa Cruz dem ersten Kloster und seiner Kirche den Titel „Vom Heiligen Kreuz“. Das heilige Kreuz wurde seit den Anfängen des Ordens hoch verehrt und prägte als zentrales Geheimnis Geist und Leben der Gemeinschaft. Sie pflegten und förderten ferner die Verehrung Mariens (der Unbefleckten Empfängnis) und der hl. Engel. Mitte ihres kanonikalen Lebens war die feierliche Liturgie.
Aus dieser Gründung entstand der Orden der Regularkanoniker vom Hl. Kreuz, dessen Mitglieder in Portugal meist Cruzios genannt wurden.

II. Der heilige Theotonius

Zum ersten Prior von Santa Cruz wurde 1132 von seinen Mitbrüdern der hl. Theotonius (1082-1162) gewählt.
Er stammte aus Ganfei in Nordportugal, absolvierte an der Kathedralschule von Coimbra seine kirchlichen Studien unter Führung seines Onkels Dom Tello und wurde um das Jahr 1105 zum Priester geweiht. Später wirkte er als Prior an der Kathedralkirche von Viseu bis er 1116 für zwei Jahre in das Heilige Land pilgerte.


Nach seiner Rückkehr wurde ihm das Priorat erneut angeboten, was er allerdings ablehnte. Zwischen 1125 und 1130, nach Jahren des seelsorglichen Wirkens, unternahm er eine neuerliche Reise ins Heilige Land und lebte einige Zeit bei den Regularkanonikern vom Heiligen Grab in Jerusalem, wo er einzutreten gedachte. Nach seiner Rückkehr nach Portugal aber konnte ihn sein Onkel Dom Tello für den Beginn des Klosters Santa Cruz als zwölftes Gründungsmitglied gewinnen.


Am Fest des hl. Matthias 1132 wurde Theotonius zum ersten Prior des Klosters gewählt. Er übte dieses Amt mit großer Demut und Milde aus und ging seinen Mitbrüdern in der Übung der Tugenden voran. Trotz seiner Aufgabe als Prior führte er ein sehr kontemplatives Leben, das zu einem prägenden Element der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz wurde. Nach 20 Jahren trat er vom Amt des Priors zurück, um sich ganz dem Gebet und der Kontemplation in der Mitte seiner Brüder zu widmen.


Theotonius starb am 18. Februar 1162 und wurde bereits ein Jahr später heilig gesprochen.

III. 700 Jahre Ordensgeschichte (1132-1834)

1131 wurde in Coimbra/ Portugal auf Initiative von Dom Tello, Archidiakon der Diözese, das Kloster Santa Cruz (vom Heiligen Kreuz) gegründet. Bei einem mehrjährigen Aufenthalt im Heiligen Land, der bereits zwanzig Jahre früher stattfand, hatte sich Dom Tello zu dieser Gründung inspirieren lassen. Er musste seinen Bischof begleiten und suchte bei dieser Gelegenheit im Heiligen Land nach der ursprünglichen Lebensweise der Apostel und Jünger des Herrn, um nach diesem Vorbild den Klerus von Coimbra zu reformieren.


Am 24. Februar 1132 legten in Santa Cruz zwölf Priester in die Hände des Bischofs von Coimbra die feierlichen Gelübde ab und begannen nach der Regel des hl. Augustinus ihr gemeinschaftliches Leben. Schon im Jahre 1135 gewährte Papst Innozenz II. dieser Gemeinschaft die päpstliche Anerkennung als Orden. Bald darauf, am 9. September 1135 starb Dom Tello.


Inspiriert durch die Begegnung mit den Heiligen Stätten des Leidens, Sterbens und der Auferstehung unseres Erlösers, gaben die Gründer von Santa Cruz dem ersten Kloster und seiner Kirche den Titel „Vom Heiligen Kreuz“. Das heilige Kreuz wurde seit den Anfängen des Ordens hoch verehrt und prägte als zentrales Geheimnis Geist und Leben der Gemeinschaft. Sie pflegten und förderten ferner die Verehrung Mariens (der Unbefleckten Empfängnis) und der hl. Engel. Mitte ihres kanonikalen Lebens war die feierliche Liturgie.
Aus dieser Gründung entstand der Orden der Regularkanoniker vom Hl. Kreuz, dessen Mitglieder in Portugal meist Cruzios genannt wurden.


Aus dieser Gründung entstand der Orden der Regularkanoniker vom Hl. Kreuz, dessen Mitglieder in Portugal meist Cruzios genannt wurden. Unter ihnen befand sich auch der hl. Antonius, das weltweit wohl bekannteste Mitglied in der Geschichte des Ordens.

IV. Der Kreuzorden in der Gegenwart

Seit Mitte der 1970-er Jahre bemühten sich führende Priester des Werkes der hl. Engel um die Errichtung eines Ordensinstituts. Mit Unterstützung portugiesischer Bischöfe wurde 1976 die Wiederbelebung des Kreuzordens von Coimbra eingeleitet, die mit Dekret des Hl. Stuhles Perantiquus Ordo vom 29. Mai 1979 ihren Abschluss fand.


Einer der ersten Mitglieder des wieder erstandenen Ordens war D. Joao Pereira Venâncio (1904-1985), der bis 1972 Diözesanbischof von Leiria war und 1979 mit Erlaubnis des Hl. Vaters feierliche Profess ablegte. Im Jahr 1980 wurde er vom Hl. Stuhl zum ersten Generaloberen ernannt und hatte dieses Amt bis Juni 1984 inne.


Seit seiner Restaurierung ist der Kreuzorden auch weit über die Grenzen Portugals hinaus präsent in Österreich und Deutschland, in einigen Ländern Amerikas sowie in Asien. Er zählt über 130 Mitglieder in 12 Niederlassungen.
Schon zu Lebzeiten Dom Tellos nahm der hl. Theotonius Schwestern in den Orden auf, die beim Kloster Santa Cruz in Coimbra ihren ersten Konvent bildeten und einige Jahrhunderte Bestand hatten.


Heute sind die Schwestern vom Hl. Kreuz, die 2002 in der Diözese Innsbruck als Institut des Gottgeweihten Lebens errichtet wurden, dem Kreuzorden aggregiert. Ihm angeschlossen sind außerdem die Missionshelferinnen vom Hl. Kreuz.

Niederlassungen der Regularkanoniker vom Hl. Kreuz

I. Die Burg

St. Petersberg steht auf uraltem Siedlungsboden; Grabungen von Archäologen brachten Funde zum Vorschein, die sich in die Keltenzeit (1000 v. Chr.) zurückdatieren lassen.


Die Welfen errichteten hier eine romanische Burg, als zentralen Stützpunkt für die Verwaltung ihrer Tiroler Besitzungen. Im Laufe der Jahrhunderte war sie Eigentum verschiedener Grafen und Fürstengeschlechter. Darunter finden sich Konradin aus dem Geschlecht der Hohenstaufen, Graf Meinhard II, der Begründer Tirols, die Herren von Freundsberg und die Grafen von Wolkenstein. 1857 brannte die Burg fast zur Gänze ab. Kaiser Franz Josef I. erwarb die Ruine und baute sie zum Teil wieder auf. Nach dem ersten Weltkrieg gelangte St. Petersberg in den Besitz der Grafen von Stolberg, diese führten die Burg in der Zwischenkriegszeit verschiedenen gemeinnützigen Verwendungen zu.


(Mehr Informationen zum geschichtlichen Werdegang der Burg finden Sie im Buch: Oswald Trapp, Tiroler Burgenbuch, Bd. 7 Oberinntal und Ausserfern, Bozen 1986, S.332 – 358.)

II. Das Kloster

Im Jahre 1965 verkaufte Graf Friedrich Stolberg die nicht mehr bewohnbare Anlage an die in Innsbruck bischöflich errichtete Schutzengelbruderschaft. St. Petersberg wurde im Zuge der Renovierung zu einem Ordenshaus umgebaut und am 30. November 1979 mit Zustimmung des Bischofs von Innsbruck, Dr. Paulus Rusch, als Kloster des Kreuzordens kanonisch errichtet.


Die seit dem Mittelalter bestehende Burgkapelle war bis zur Restaurierung dem Hl. Petrus geweiht. Heute trägt sie den Titel „zu Ehren der Heiligsten Dreifaltigkeit“.

Seit 1998 befindet sich am Fuße des Hügels von St. Petersberg das Mutterhaus der Schwesternschaft vom Hl. Kreuz.

I. Ordensspiritualität

Die Lebensform der Regularkanoniker beinhaltet im Wesentlichen das gemeinschaftliche Leben in gottgeweihter Keuschheit, Armut und Gehorsam, die feierliche Liturgie (Konventmesse, Stundengebet) und den priesterlichen Dienst (Verkündigung, Spendung der Sakramente, Seelsorge). Vorbild der kanonikalen Lebensweise ist das Leben des Herrn mit den Aposteln, ebenso wie die Lebensform des Presbyteriums um den heiligen Apostel Jakobus in der Urkirche von Jerusalem.


Folgende Grundrichtungen prägen die Spiritualität der Gemeinschaft und aller Mitglieder:

  • die tägliche eucharistische Anbetung mit ihrem Höhepunkt in der feierlichen Liturgie und dem Bemühen, nach dem Vorbild der hl. Engel in der Gegenwart Gottes zu leben;
  • die Contemplatio als Betrachtung des Wortes Gottes, das im Herzen bewahrt und ins Leben umgesetzt wird;
  • die Nachfolge des Gekreuzigten und Eucharistischen Herrn im Geist sühnender Liebe und Hingabe, in Fürbitte für die großen Anliegen der hl. Kirche;
  • die Sendung in der Grundhaltung Mariens – “Siehe, ich bin die Magd des Herrn” (Lk 1,38) – und nach dem Vorbild der hl. Engel, die im Erlösungswerk dienen (vgl. Hebr 1,14).


Wir nehmen für das Leben dieser Grundrichtungen die Gottesmutter Maria und die hl. Engel zum Vorbild.

Im Wappen des Ordens finden sich diese vier Aspekte unseres geistlichen Lebens ebenso angedeutet: Der Kreis in der Mitte mit den Strahlen, ein Sinnbild für das Allerheiligste Altarsakrament, und die anbetende Haltung der Engel weisen hin auf die Grundrichtung der Anbetung. Mit dem „M“ für Maria am Fuß des Kreuzes lässt sich die Betrachtung verbinden, denn Maria „bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen und dachte darüber nach“ (Lk 2,19). Im Kreuz kommt die Sühne zum Ausdruck, die Christus durch sein Sterben am Kreuz für unser Heil und das Heil der ganzen Welt erwirkt hat (vgl. 1 Joh 2,2 und Röm 6,9) und an dem auch wir mitwirken dürfen (vgl. Kol 1,24). Die beiden Engel weisen uns auf die Grundrichtung der Sendung hin, denn das Wort „Angelus“ (Engel) bedeutet Bote (vgl. Heb 1,14). So wollen auch wir im Dienst der Kirche Boten sein, die den Menschen die Botschaft Christi verkünden und ihnen helfen das ewige Heil zu erlangen.

Die dem Orden eigene Kreuzesspiritualität wird vor allem sichtbar im wöchentlichen Gedenken der Erlösungstat Christi (“Passio Domini”) in Seinem Leiden und Sterben. Aus diesem Geheimnis soll Kraft und Bereitschaft zur Teilnahme an der Sendung der Kirche geschöpft werden, nämlich “dem Heil und der Erneuerung aller Kreatur zu dienen, damit alles in Christus zusammengefasst werde” (2. Vatik. Konzil, Missionsdekret).


In seinem Leben und Wirken verbindet sich der Orden besonders mit den hl. Engeln, deren machtvolle Hilfe bis zur Wiederkunft Christi der ganzen Kirche und ihren Gliedern zugute kommt (vgl. Katechismus der Kath. Kirche nn. 334 und 336). Die Ordensmitglieder verbünden sich mit den hl. Engeln durch ein von der Glaubenskongregation im Jahr 2000 gutgeheißenes Weihegebet.

II. Aufgaben des Kreuzordens

Zum Tätigkeitsbereich des Kreuzordens zählt die allgemeine Seelsorge, die Priesterausbildung und die Exerzitienarbeit im Sinn der Neuevangelisierung.


Für die Priesterausbildung unterhält der Orden in Anápolis/Brasilien eine philosophisch-theologische Hochschule (Institutum Sapientiae), die vom Hl. Stuhl anerkannt ist. An dieser Hochschule studieren neben den eigenen Mitbrüdern auch Seminaristen aus anderen Ordensgemeinschaften und verschiedenen Diözesen Brasiliens.


Im Sinne seiner Tradition sieht der Kreuzorden eine vornehmliche Aufgabe darin, die Verehrung der hl. Engel in der Kirche zu fördern. Er betreut heute im Auftrag des Hl. Stuhles die Mitglieder und Vereinigungen des Werkes der hl. Engel.


In Tirol sind wir in der Pfarrseelsorge tätig und bieten an verschiedenen Orten Exerzitien und Einkehrtage, als auch Veranstaltungen für Priester, Familien und Jugendliche an.
An der Seite der Priester haben die Brüderprofessen (Ordens-Mitglieder mit Profess, aber ohne Weihesakrament) ihren festen Platz im Orden. Sie werden entsprechend ihrer Ausbildung und nach den Erfordernissen des klösterlichen Lebens und des Apostolates eingesetzt. Aufgrund der weitgehenden Selbstversorgung unseres Klosters mit Bauernhof, Imkerei, Garten sowie einem kleinen Kraftwerk und verschiedenen Werkstätten sind diese Aufgaben dementsprechend vielseitig.