„Herr, was soll ich tun?“ (Apg 22,10), so hatte einst der hl. Paulus bei seiner Berufung Jesus gefragt und Jesus wünscht sehr, dass auch Du Ihm diese Frage stellst.
Was ist der Sinn meines Lebens? Wozu bin ich auf dieser Welt? Was will Gott von mir? – Hast Du Dir schon einmal Zeit genommen über diese Fragen nachzudenken? Die Antwort ist etwas vom Wichtigsten und Folgenreichsten für Dein Leben. Gib Gott eine Chance in Deinem Leben! Gott hat „Pläne des Heils und nicht des Unheils“ (Jer 29,11). Du darfst Ihm vertrauen.
Dreifach ist die Stimme Gottes bei einer Berufung erkennbar:
„Die Gnade baut auf der Natur auf“ ist ein Grundsatz der Theologie.
Der Ruf in die engere Nachfolge Christi baut auf den natürlichen Grundlagen des Menschen auf und entfaltet sie. Nicht selten ist dieser Ruf jedoch eine große Herausforderung (vgl. Berufung Gideons, Ri 6,12ff), weil er seine Kraft in der Schwachheit erweist (vgl. 2 Kor 12,9) oder eine in Stille und Verborgenheit gewachsene Berufung ans Licht bringt (vgl. Berufung des hl. Apostels Mathias, Apg 1,21-26).
Wo denke ich, dass Gott mir Fähigkeiten und Talente geschenkt hat? Was ich wirklich leben und tun kann, zeigt für gewöhnlich auch meine Lebensgeschichte.
„Gott lässt uns wünschen, was Er uns schenken möchte“ (hl. Theresa vom Kinde Jesu).
Im Evangelium finden wir immer wieder die Frage Jesu nach der Sehnsucht: „Was sucht ihr?“ (Joh 1,38).
„Was willst du, dass ich dir tun soll?“ (Mk 10,51). In Deiner tiefsten Sehnsucht findest Du auch den persönlichen Ruf Gottes an Dich.
Von dem Vielen was uns umgibt und begegnet, löst Manches ein anhaltendes Echo in uns aus. Es bewegt, beunruhigt, wir können es nicht vergessen. Es ist wie ein Locken, wie ein Werben Gottes. Dieses Echo kann ein Wort der Heiligen Schrift sein, Bilder der Not, die Begegnung mit einem Menschen, die Bemerkung eines Freundes – und der Gedanke daran kehrt immer wieder. Gibt es solche Erfahrungen in Deinem Leben?
Lässt sich darin die einladende Stimme Gottes heraushören: „Komm, folge Mir nach?"
Ist ein Zusammenklingen dieser drei Stimmen objektiv gegeben, so wird Friede, Kraft und eine zunehmende Freude spürbar. Das tägliche Gebet und eine erfahrene geistliche Wegbegleitung werden helfen, die je eigene Berufung zu finden.
Wir Brüder vom Heiligen Kreuz sehen unsere Berufung darin, Christus, dem gekreuzigten und eucharistischen Herrn in Armut, Keuschheit und Gehorsam nachzufolgen, der in seiner Liebe die gesamte Schöpfung an sich ziehen und so dem himmlischen Vater übergeben will (vgl. Eph 1,10; Joh 12,32).
Diese Spiritualität konkretisiert sich in den vier Grundrichtungen von Anbetung, Betrachtung, Sühne und Sendung. Daraus ergibt sich auch die eucharistische Prägung unserer Gemeinschaft, ihre Liebe zur Gottesmutter Maria und die Verbundenheit mit den hl. Engeln. Die Heiligung der Priester ist uns ein besonderes Anliegen.
Voraussetzung für die Aufnahme in den Orden ist die Bereitschaft zu einem Gemeinschaftsleben in der Nachfolge Christi nach den evangelischen Räten und die Bejahung der Spiritualität des Kreuzordens.
Das Mindestalter für den Eintritt beträgt 18, das Höchstalter 35 Jahre. Für Priesteramtskandidaten ist die Hochschulreife erforderlich, ansonsten eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Nach einer Gastzeit, dem Postulat und einjährigem Noviziat wird
die zeitliche und nach sechs Jahren die ewige Profess abgelegt. Priesteramtskandidaten erhalten ihre Ausbildung normalerweise an der philosophisch-theologischen Hochschule des Ordens „Institutum Sapientiae“ in Brasilien.
Um unsere Gemeinschaft näher kennen zu lernen, gibt es für Interessenten die Möglichkeit, mehrere Tage im Kloster zu verbringen, an den Gebetszeiten teilzunehmen und bei den verschiedenen Arbeiten der Brüder mitzuhelfen.
Wenn Du noch Fragen hast oder uns gerne kennen lernen möchtest, dann kannst Du Dich gerne an uns wenden.
Kreuzordenskloster St. Petersberg
St. Petersberg 60, 6424 Silz
Tel.: +43 (0)5263 - 677 10
E-Mail: st.petersberg@kreuzorden.at